Angst zählt zu den grundlegenden Emotionen des Menschen und ist schon von Geburt an in uns angelegt. Gefühle dienen als Kompass für unser Handeln und jedes Gefühl hat daher einen positiven Zweck. Angst drückt Bedrohung aus und verweist auf Gefahren. Zahlreiche Erfahrungen lehren uns über die Zeit hinweg angstauslösende Situationen wahrzunehmen und innere sowie äussere Gefahren einzuschätzen und gut darauf zu reagieren. Als angemessene Reaktion auf tatsächliche oder vorgestellte Bedrohung stellt Angst einen notwendigen, allerdings einen als unangenehm erlebten Bestandteil des Lebens dar.
Angst vor Fehlern und Versagen – in leichter bis mittlerer Intensität – ist zudem eine wichtige Leistungsmotivation und sorgt für mehr Ehrgeiz, Konzentration und Anstrengung in Schule, Beruf und Sport. Angst in nicht allzu starker Form setzt Energien frei, die aussergewöhnliche Leistungen ermöglichen. Ängstliche Menschen sind oft bemüht, ihr Bestes zu geben und arbeiten intensiver und ausdauernder als nicht ängstliche Personen.
Wird die Angst jedoch massiv erlebt, ist einschneidend und taucht ohne objektive Bedrohung auf, wird von einer Angststörung gesprochen.